Sobald Kleinkinder dem Alter entwachsen sind, in dem sie nur unter dem Mobile auf der Krabbeldecke liegen, stellt sich für Eltern die Frage, wie viel Spielzeug Kinder eigentlich brauchen. Einerseits möchte man den Nachwuchs fördern, andererseits sollen die Kinder ja auch nicht überfordert werden. Es stellt sich die Frage, wie man Spielzeuge für 1 Jährige richtig dosiert.
Welche Bereiche sollten gefördert werden?
Das Wort „Förderung“ klingt nach einem strikten Programm, das die Kleinen einhalten müssen. Hier eine Stunde Motorik, dort eine Stunde Sprache, dann wieder etwas Kreativität auf Knopfdruck. Dabei lässt sich diese Förderung durchaus spielerisch gestalten. In Sachen Motorik stützt sich die Förderung der Motorik besonders auf die Feinmotorik: Verschlüsse selbstständig öffnen können, Spielen mit Bauklötzen und Bechern, Drehen und Verstellen von Knöpfen, Malen und Ketten aufziehen. Diese Fähigkeiten sind den Spielzeugherstellern durchaus bewusst und so lernen die Kleinen schon durch das Bauen mit Klötzen und Bechern, aber auch durch das Aufbauen von Legohäusern, wie sie ihre Hände feinmotorisch einsetzen können. Die Koordination kann man am besten beim Spielen im Freien trainieren. Das geht dort von ganz alleine.
Kinder hüpfen, werfen Bälle, strecken sich und gehen in die Hocke. All das sind Aspekte der Koordination. Spielsachen wie Roller oder Laufrad können die Kleinen dabei als Unterstützung einsetzen. Damit kommen sie sogar schneller voran und haben Spaß an der Bewegung. Kreativität ist etwas, was Kinder in ihrem ganzen Leben einsetzen können. Wer nun aber denkt, Kreativität ließe sich nur durch Malen und Singen erlernen, der irrt sich. Dieser Aspekt der Förderung kommt auch zum Tragen, wenn Kinder für ihre kleinen Probleme selbst Lösungen erarbeiten. Wenn sie beispielsweise einen neuen Weg wählen müssen, weil ein anderes Kind ihren geplanten Weg blockiert oder wenn sie sich etwas anderes zum Spielen einfallen lassen müssen, weil es draußen regnet. Auch die Sprache begleitet den Menschen durch sein gesamtes Leben. Sing- und Sprechspiele erlauben es den Kleinen, ihre Fähigkeiten zu erproben und sich auf neue Dinge einzulassen. Soziale und emotionale Intelligent übt sich von alleine in Gruppen von Kindern. Hier treffen verschiedene Charaktere aufeinander und die verschiedenen Kernkompetenzen werden spielerisch ausgebaut.
Wie viel Spielzeug für Kleinkinder ist notwendig?
Ganz ohne Spielzeug macht Kindern das Spielen nur halb so viel Spaß. Dabei stellt man häufig fest, dass Kinder gar nicht nur als solches definiertes Spielzeug attraktiv finden. Oft sind es Alltagsgegenstände, die ins Zentrum der Betrachtung rücken. Lässt man die Kleinen am eigenen normalen Leben teilhaben, lernen sie, wie das normale Leben abläuft und sie lernen immer wieder neue Gegenstände kennen. Das funktioniert von klein auf. Dabei sollte man natürlich darauf achten, nur kindersichere Gegenstände zur Verfügung zu stellen. Töpfe, Küchenhelfer ohne Ecken und Kanten, natürlich auch ohne scharfe Klingen und ohne die Möglichkeit, sich zu klemmen, eignen sich wunderbar, um nicht nur Motorik, sondern auch Kreativität zu trainieren. Augen und Ohren erfahren neue Reize und die Kinder lernen, dass verschiedene Gegenstände auch unterschiedliche Geräusche abgeben.
Weniger ist dennoch mehr
Manchmal stellen Eltern fest, dass ihre Kinder eigentlich alles haben, aber dennoch nicht richtig spielen. Oft bemerkt man gar nicht, dass immer nur neue Spielsachen dazu gekommen sind. Auf der Spielmatte findet das Kind plötzlich nicht mehr drei oder vier verschieden Spielsachen, zwischen denen es sich entscheiden kann, sondern gleich zehn oder zwölf. Vor lauter Reizen verliert das Kind jegliches Interesse, weil es damit überfordert ist, sich für eins zu entscheiden. Hier kann man dem Kind dadurch helfen, dass man immer nur einzelne Spielsachen freigibt. Das sollte nicht strafend präsentiert werden. Stattdessen kann man einfach immer alles Spielsachen am Abend wegräumen und am nächsten Morgen entscheidet man, entweder allein oder, wenn das Kind dazu schon in der Lage ist, gemeinsam, welche Spielzeuge für 2 Jährige jetzt aktuell interessant sind.
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Ein toller Beitrag. ?
Mein Mupfel ist jetzt 20 Monate. Bei ihm habe ich darauf geachtet, dass er nicht zu viel Spielzeug bekommt. Und er spielt daher auch gerne mit seinen Sachen. Wenn es ihm dann doch langweilig wird, hat er in der Küche „seinen“ Schrank. Darin bewahre ich Plastikschüsseln und einen Holzkochlöffel auf. Da kocht er dann oder macht auch mal Musik damit.
Bei meinen größeren Kindern lief das leider nicht so toll. Aber das ist eine andere Geschichte.
Hi Babsi,
herzlichen Dank, ich freue mich das Dir der Text gefällt. Ja das Küchengeschirr als Musikinstrumente zu gebrauchen ist ein Klassiker. Lg Karl