Spielzeugpistolen für Kinder sind seit Jahrzehnten eine feste Größe an Fasching oder kommen beim alltäglichen Spiel zum Einsatz. Dabei hat sich seit den Tagen der ersten Cowboy- und Indianerspiele vieles verändert, manches ist jedoch auch unverändert gleichgeblieben. So haben Kinder laut spielzeugpistolen.de nicht die Absicht, jemanden zu töten oder zu verletzen, sondern die Waffe ist lediglich ein Symbol im Spiel, wo zwischen Gut und Böse unterschieden wird.
Aber insbesondere aufgrund der Verschärfung des Waffengesetzes im Jahre 2008 ist jedoch auch Vorsicht geboten. Sogenannte „Anscheinswaffen„, welche mit echten Waffen verwechselt werden könnten, dürfen nicht in der Öffentlichkeit mitgeführt werden. Diese Beschränkung umgehen viele Hersteller seitdem durch eine deutliche leuchtend rote Kennzeichnung an der Laufmündung.
Zündplättchen oder Amorces
Von Holzpistolen oder gar krummen Stöcken einmal abgesehen, wohl die klassischste Form der Spielzeugpistole. Dank der Knallstreifen oder roten Plastikringe kann beim Spielen auch richtig „herumgeknallt“ werden. Entsprechend war der Einsatz vor allem zum Karneval oder Fasching seit jeher beliebt und verbreitet. Dementsprechend erfreuen sich viele Modelle seit 30 und mehr Jahren gleichbleibendem Verkaufserfolg. Bis vor einigen Jahren war der erzeugte Lärm allerdings noch deutlich lauter als heutzutage, da es seit einigen Jahren eine gesetzliche Höchstgrenze für die Lärmentwicklung gibt. Diese liegt bei 125 Dezibel und auch diese können natürlich noch Schäden am Gehör hervorrufen, werden aber nur in Ausnahmefällen auch tatsächlich erreicht.
Insbesondere die Western-Colts sind heute noch sehr beliebt und für alle Kinder, die sich als Cowboy verkleiden, ein Muss. Eltern sollten darauf achten, dass die Waffe nicht zu echt wirkt und die Knallplättchen bei kleineren Kindern nur unter Aufsicht erlauben.
Licht & Sound
Eine Weiterentwicklung findet sich in Form von Spielzeugpistolen mit integriertem Licht und Soundeffekten. Vor allem im Bereich der futuristisch anmutenden Waffen aus der Science-Fiction oder Filmbereich werden hier diverse Modelle angeboten. Dabei reicht die Bandbreite von Laserpistolen zu Strahlenwaffen in allen Designs und mit laufenden oder blinkenden Lichtleisten. Oftmals erzeugt ein Druck auf den Abzug auch das Abspielen einer kurzen Audioaufnahme. Aufgrund der Funktionen und zudem oftmals weiterer angetriebener Anbauteile benötigen diese Spielzeugpistolen oftmals zusätzliche Batterien.
Bunte Pistolen mit Licht und Sound sind auch für jüngere Kinder (Kindergarten und Grundschulalter) geeignet. Wir empfehlen, ein Produkt zu erwerben, was eher futuristisch aussieht und nicht wie eine echte Waffe.
Erbsenpistolen
Ebenfalls ein Klassiker in Kinderhänden, jedoch heutzutage eventuell besser auch in Begleitung einer Schutzbrille zu verwenden. Mittels einer Metallfeder oder eines Gummibandes werden Erbsen oder Plastikkugeln verschossen. Dabei können einfache Modelle auch leicht selbst gebastelt werden und generell sind derartige Pistolen eher für Zielübungen als im Spiel mit anderen einsetzbar. Vornehmlich aufgrund der relativ geringen Kapazität von nur einem Schuss, jedoch sind ebenfalls Modelle mit einem integrierten Vorratsbehälter erhältlich.
Erbsenpistolen sind ausschließlich für ältere, verantwortungsbewusste Kinder geeignet. Eltern müssen darauf achten, dass die Kinder nicht auf Menschen schießen, denn die Verletzungsgefahr am Auge ist groß.
Wasserpistolen
Die wohl sicherste und zudem erfrischende Variante der Spielzeugpistolen kommt meist in Form eines Gehäuses aus Plastik, welches immer wieder mit Leitungswasser aufgefüllt werden kann. Das Pumpen am Abzug oder auch an einem Vorratsbehälter erzeugt in der Folge Druck, der die Flüssigkeit auf den Spielgefährten „schießt“. Somit ist vor allem an heißen Sommertagen ein unschuldiger Kampf mit echten Treffern dank Wasserpistolen möglich. Natürlich sind hier neben realen Waffen nachempfundenen Versionen auch besonders ausgefallene Spielzeugpistolen mit extra großen Tanks oder großer Reichweite erhältlich.
Eltern empfehlen wir, bunte Wasserpistolen zu kaufen, die nicht einer echten Pistole nachempfunden wurden. Den meisten Kindern ist egal, wie die Wasserpistole aussieht – hauptsache sie spritzt möglichst weit.
Gummipfeile und Schaumstoffkugeln
Die Weiterentwicklung der Erbsenpistole setzt bei den Spielzeugpistolen seit Jahren neue Maßstäbe. Besonders die Marke Nerf gilt hier als nahezu synonym mit dem Produkt. Dabei setzen diese Spielzeugpistolen auf knallige Farben und besonders überzeichnete Eigenschaften. Dazu zählen überdimensionierte Trommeln für die Schaumstoffmunition oder auch neongrelle Farbgebung und Kombination. Aufgrund der weichen Munition ist hier ein mögliches Verletzungsrisiko deutlich gemindert und erlaubt dennoch erlaubt die Konstruktion ein gezieltes Abfeuern und Treffen des Ziels. Für eine harmlose Verstärkung der Wirkung lassen sich die Pfeile im Sommer natürlich ebenfalls mittels Leitungswasser modifizieren. Dadurch sinkt zwar die Reichweite, ist jedoch immer noch deutlich höher als bei normalen Wasserpistolen.
Für Gummipfeile bedarf es halbwegs verantwortungsbewusster Kinder. Wir raten dazu, die Kinder anzuhalten, nicht auf das Gesicht zu schießen und vorher zu erklären, dass auch mit einem Gummipfeil durchaus ein Auge verletzt werden kann.
Softair
Die modernste und zugleich auch realistischste Form von Spielzeugpistolen. Oftmals werden sie als originalgetreuer Nachbau von echten Waffen hergestellt und mit gleichwertigen Teilfunktionen ausgestattet. Dazu zählen beispielsweise herausnehmbare Magazine oder bewegliche Schlitten. Generell gilt hier jedoch die Einstufung als Spielzeug nur bei einer freiwerdenden Energie von unter 0,5 Joule. Selbst dann ist eine Nutzung nur für Kinder ab 14 Jahren erlaubt. Auch dann sollten die Pistolen und Revolver jedoch vornehmlich zum Einsatz gegen Zielscheiben zur Anwendung kommen. Zwar gibt es für Erwachsene sogar organisierte Turniere und Ligen jedoch ist die Verletzungsgefahr hier bekannt und Schutzkleidung streng vorgeschrieben. Werden sie also dennoch für Spiele eingesetzt, so ist das Tragen von Schutzkleidung selbst bei deutlich kleinerer Energie dringend angeraten. Das Tragen einer Schutzbrille ist jedoch auf jeden Fall unumgänglich.
Eine echte Softair-Pistole gehört nach unserer Meinung nicht in die Hände von Kinder, auch wenn diese 14 Jahre oder älter sind. Schnell wird, egal ob versehentlich oder absichtlich, doch geschossen, wenn das Gegenüber keine Maske auf hat.
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