Wie Bockshornklee beim Stillen unterstützt

Nach der Geburt erleben Mutter und Baby ihre erste gemeinsame Zeit. Bereits der Name dieser Phase – Stillzeit – deutet auf eine der zentralsten Bestandteile ihres gemeinsamen Alltags hin. Durch Stillen erhält das Baby alle wichtigen Nährstoffe, die unter anderem vor Erkrankungen schützen und das Immunsystem stärken. Nicht ohne Grund empfiehlt die WHO, das Kind in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen. Doch einige Frauen erleben in der Stillzeit auch unangenehme Herausforderungen. Eine der häufigsten Probleme ist eine zu geringe Milchbildung. In vielen Fällen helfen schon einfache Mittel, die Milchproduktion zu fördern, sodass Baby und Mutter die Stillzeit in vollen Zügen genießen können. Besonders hat sich der Bockshornklee beim Stillen als bewährter Geheimtipp aus der Pflanzenkunde bewährt! Wir verraten, warum sich die Pflanze so großer Beliebtheit erfreut und was wirklich dahinter steckt.

Herausforderungen und Hilfsmittel in der Stillzeit

Schon in der Schwangerschaft bereitet sich der Körper auf die Stillzeit vor, indem sich das Brustgewicht deutlich erhöht und Drüsengewebe gebildet wird. Dabei spielen vor allem Östrogene und Progesteron eine wichtige Rolle. Diese Hormone lösen im Hypothalamus auch die Bildung des Hormons Prolaktin aus, das in der Stillzeit die Milchbildung reguliert. Bis zur Geburt hemmt Progesteron die Milchsekretion. Nach der Geburt kommen zu den körperlichen Einflussfaktoren auch soziale und emotionale Einflüsse auf das Stillen hinzu. Damit frischgebackene Mütter die Stillzeit in vollen Zügen genießen können, bieten offizielle Institute vielseitige Tipps und Hinweise. Dazu zählt unter anderem die Wahl der passenden Stillposition, die Häufigkeit des Stillens oder richtig zu deuten, wann das Baby Hunger verspürt.

Nach der Geburt wächst ein Baby jeden Tag ein Stückchen weiter. Wachstumsschübe können aber auch dazu führen, dass das Baby scheinbar nicht satt wird und häufig Trinken möchte. Grundsätzlich reagiert der Körper auf den sich verändernden Bedarf des Babys. Saugt das Baby an der Brust, steigt das Prolaktin im Blut und infolgedessen auch die Milchproduktion an. Das bedeutet: Wenn das Baby viel und häufig trinkt, dann reagiert der Körper darauf und steigert die produzierte Milchmenge. Da Prolaktin jedoch nicht der einzige Faktor beim Stillen ist, erleben einige Frauen dennoch, das zu wenig Milch produziert wird.

Der Begriff Galaktagoga bezeichnet eine Vielzahl an Mitteln, die die Milchproduktion fördern. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2009 unter 351 Stillenden sind die folgenden Gründe besonders häufig Ursache für die Nutzung von Galaktagoga:

  • Zu geringe Milchbildung am Anfang der Stillzeit
  • Gewichtsverlust des Babys (über 10 % des Geburtsgewichtes)
  • Rückgang der Milchbildung mehrere Wochen nach der Geburt

Frauen gaben eine zu geringe Milchproduktion sogar als Grund dafür an, frühzeitig abzustillen. Galaktagoga in Form von Arzneimitteln sollten laut der “Academy of Breastfeeding Medicine” erst dann eingesetzt werden, wenn andere Ursachen ausgeschlossen oder nicht behoben werden können. Aus diesem Grund greifen die meisten Frauen bevorzugt auf pflanzliche Galaktagoga zurück, wie bewährte Frauenkräuter. Ausgesprochen positive Erfahrungen machten Frauen mit Fenchel, Anis sowie Bockshornklee zur Steigerung der Milchproduktion. In vielen Fällen vereinen Stilltees verschiedene Frauenkräuter, wie hochdosierte Bockshornkleesamen, Fenchel und Anis.

Bockshornklee beim Stillen: Was berichten Erfahrungen und Studien?

Der Bockshornklee stammt ursprünglich aus Asien und wird bereits seit der Antike in der Pflanzenkunde wertgeschätzt. Mittlerweile ist die Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler vor allem bei Müttern beliebt. Die langjährige Erfahrung von Frauen zeigt: Bockshornklee ist beim Stillen die ideale Unterstützung. Besonders bewährt hat sich die Pflanze bei Frauen, die zu wenig Milch produzieren oder deren Baby grundsätzlich oder phasenweise viel Nahrung aufnimmt.

Aufgrund dieser Erfahrungsberichte beschäftigten sich auch Studien mit dem Thema und untersuchten den Einfluss von Bockshornklee auf die Milchproduktion. Teil der Studien waren sowohl Ergänzungsmittel in Kapselform als auch Stilltees, die Bockshornklee beinhalten. Nach der regelmäßigen Einnahme über einen festgelegten Zeitraum wurde das abgepumpte Milchvolumen mit einer Vergleichsgruppe ins Verhältnis gesetzt. Verschiedene Studien kamen zwar nicht zu einem eindeutigen Ergebnis, jedoch lässt sich deutlich feststellen: In vielen Fällen hat die Einnahme von Bockshornklee die Milchproduktion gesteigert. Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studien: Es sind keinerlei Nebenwirkungen aufgetreten. Das ist ein klarer Vorteil der Unterstützung durch Bockshornklee beim Stillen, im Gegensatz zu medikamentösen Mitteln.

Bockshornklee beim Stillen genießen

Eine Empfehlung gilt in (fast) jeder Lebenslage: ausreichend trinken in Form von ungesüßten Getränken. Das gilt genauso für die Stillzeit. Besonders schätzen Frauen Bockshornklee für die Milchproduktion daher in Form von wohltuenden Tees, die durch ihre Wärme zusätzlich positiv zum Wohlbefinden beitragen.

Neben Tees haben sich auch Nahrungsergänzungsmittel bewährt, die einen wertvollen Nährstoffkomplex enthalten, der auf die Zeit nach der Geburt abgestimmt ist. Denn der Nährstoffbedarf ist nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch noch in der Stillzeit erhöht. Achten Sie, zusätzlich zum Bockshornklee, unter anderem auch wertvolles und pflanzliches Omega 3, Cholin, Folsäure, Jod und Zink.

Quellen

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/comic-tipps-fuer-stillzeit.pdf;jsessionid=9DF01283534D405494AAE36C40461AF3.live921?__blob=publicationFile&v=3

https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/schwangerschaft-und-baby/stillen.html

https://www.carstens-stiftung.de/artikel/bockshornklee-sorgt-fuer-milchsteigerung-in-der-stillzeit.html

https://digitalcollection.zhaw.ch/bitstream/11475/2461/1/Hebamme-ch_3_2015_Loechelt_Loytved.pdf

https://www.welt.de/print-welt/article196156/Bockshornklee-und-richtige-Stilltechnik-steigern-die-Milchproduktion.html

https://www.kinderinfo.de/schwangerschaft/bockshornklee/

https://www.apotheken-umschau.de/diagnose/laborwerte/prolaktin-das-milchhormon-740789.html

https://hebnews.de/fachwissen/stillen/milchbildung

https://www.stillen-institut.com/de/zu-wenig-milch.html

 

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