Endlich hat es geklappt und Frau ist schwanger. Ein Wunder, wie es viele Frauen beschreiben und ein Grund, sich riesig auf das gemeinsame Leben mit dem kleinen Schatz zu freuen. Doch eine Schwangerschaft verläuft nicht für jede Frau wunderschön ab. Viele leiden an starker Übelkeit und auch Rückenschmerzen sind vor allem zum Schluss der Schwangerschaft nicht selten. Das sind jedoch alles „Nebenwirkungen“, die sehr bekannt sind. Eins haben jedoch oft nur wenige Frauen auf dem Schirm. Das Sodbrennen.
Auch Frauen, die vorher niemals in ihrem Leben mit Sodbrennen zu tun hatten, sind während der Schwangerschaft davon betroffen. Es kann ziemlich unangenehm und lästig sein, wenn nach der Mahlzeit die Speiseröhre „brennt“. Immerhin ein Drittel aller Frauen leidet während der Schwangerschaft darunter. Grund zur Sorge besteht nicht, da das Baby vom Sodbrennen nicht betroffen und somit auch nicht gefährdet ist. Nach der Geburt ist bei den meisten Frauen der Spuk wieder vorüber. Doch wie kommt es genau zu diesem Phänomen? Und was hilft gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft? Wir wollen berichten.
Wie äußert sich Sodbrennen in der Schwangerschaft?
In der Medizin wird Sodbrennen als „Reflux“ bezeichnet. Es handelt sich bei Sodbrennen um leicht brennende Schmerzen hinter dem Brustbein. Begleitet werden diese manchmal durch saures Aufstoßen oder Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre. Diese aggressive Säure reizt die Schleimhäute und sorgt somit für ein unangenehmes Brennen.
Kann Sodbrennen in er Schwangerschaft gefährlich werden?
Normalerweise nicht. Allerdings kann es bei Frauen, die sehr oft an Sodbrennen leiden, dazu kommen, dass die Speiseröhre sich entzündet, weil sie von der Magensäure stark angegriffen wird. Das wiederum sollte vom Arzt behandelt werden. Außerdem besteht durch vermehrtes Sodbrennen auch eine Gefahr für die Zähne, weil die Magensäure auch den Zahnschmelz angreift.
Sodbrennen in der Schwangerschaft – woher kommt das?
Während der Schwangerschaft wächst nicht nur der Bauch, sondern auch die Gebärmutter nimmt deutlich an Volumen zu. Insofern ist es verständlich, dass die inneren Organe im Bauch nach oben rutschen und den Druck auf den Magen erhöhen. Der Muskelring, der den Magen in Richtung Speiseröhre verschließt, ist jetzt weicher als sonst. Der Grund dafür sind die Schwangerschaftshormone Progesteron und Östrogen, die generell die Muskeln lockern. Die Folge davon: Es kommt zu Sodbrennen.
Der Effekt wird im letzten Drittel der Schwangerschaft noch etwas verstärkt, weil sich dann das Ungeborene vermehrt bewegt.
Was tun gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft?
Glücklicherweise gibt es einige Dinge, die Du tun kannst, wenn Du von Sodbrennen in der Schwangerschaft geplagt wirst. Zum Beispiel ist es zu empfehlen, lieber mehrfach am Tag kleinere Mahlzeiten zu essen als nur wenige Male eine große. Die Mahlzeiten sollten generell gut gekaut werden. Am besten, Du legst Dich nicht unmittelbar nach dem Essen ein wenig hin.
Außerdem gibt es ganz bestimmte Lebensmittel, die Sodbrennen verstärken. Dazu zählen unter anderem Kaffee, schwarzer Tee, Zucker, Zitrusfrüchte, Hülsenfrüchte, kräftig Gewürztes und sehr fettiges Essen, Fleisch, Milch und Joghurt.
Sodbrennen Schwangerschaft nachts
Leider kommt es vor allem nachts verstärkt zu Sodbrennen, was daran liegt, dass der Mageninhalt in der liegenden Position leichter in die Speiseröhre zurückfließen kann. Das kann man sich in etwas so vorstellen wie eine liegende, geöffnete Flasche.
Um die Sodbrennen nachts etwas zu lindern, solltest Du im Idealfall 3 bis 4 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen. Dann hat der Magen die Verdauungsarbeit, bei der die Magensäure im Spiel ist, nämlich abgeschlossen.
Wähle die Liegeposition im Bett immer so, dass Dein Kopf leicht erhöht ist. Das sorgt dafür, dass der Speisebrei schneller abtransportiert wird und nicht so einfach in die Speiseröhre zurückfließen kann. Weil sich der Magen in der linken Körperhälfte befindet, kann es hilfreich sein, auf der linken Seite zu schlafen. Anatomisch gesehen bewirkt das einen Knick in der Mündung der Speiseröhre, sodass Speisebrei und Magensäure nur schwer in die Speiseröhre zurück gelangen können.
Hausmittel gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft
Es muss nicht immer ein Medikament sein, wenn es darum geht, das lästige Sodbrennen wieder loszuwerden. Viele Hausmittel verschaffen nämlich ebenfalls Erleichterung. Zum Beispiel wird empfohlen, bei Beschwerden Mandeln oder Haselnüsse zu kauen, auch trockenes Brot, Zwieback, Reiswaffeln oder Haferflocken können hilfreich sein.
Was das Trinken anbetrifft, so halte Dich am besten als stilles Wasser oder Tees, wie zum Beispiel Fenchel-, Anis- oder Kümmeltee. Diese beruhigen die gereizten Schleimhäute und verdünnen zugleich die Magensäure.
Viele Betroffene schwören auf die Einnahme von Heilmittel auf Algenbasis oder auf Heilerde. Ein Teelöffel Natron oder Backpulver bindet die Magensäure und verhindert somit den Reflux. Zu oft sollte Natron oder Backpulver allerdings besser nicht eingenommen werden, weil viele mit Magen Darm Beschwerden darauf reagieren.
Wenn Du es mal mit Homöopathie versuchen willst: auch hier gibt es Mittel, die eine Linderung versprechen. Zum Beispiel Robinia pseudacacia oder das Schüssler Salz Nummer 9.
Ein ganz anderer Behandlungsansatz für Sodbrennen in der Schwangerschaft ist die Behandlung mit Akupunktur oder Akupressur. Hierbei ist es aber wichtig, jemanden zu finden, der sein Fach auch wirklich versteht.
Reflux in der Schwangerschaft – Medikamente, die helfen
Wenn alles nicht gegen das Sodbrennen hilft und es Dich stark beeinträchtigt, kannst Du Dir vom Arzt ein Medikament verschreiben lassen. Hilfreiche Wirkstoffe sind Sucralfat, Ranitidin und Omeprazol. Wichtig: während der Schwangerschaft solltest Du diese Medikamente keinesfalls auf eigene Faust, sondern immer nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.
Durch eine ausgewogene Ernährung und die genannten Hausmittel Tipps kann Sodbrennen aber meistens ganz ohne Medikamente gut gelindert werden.
Ein paar weitere Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft
Gerade jetzt ist es wichtig, dass Du Dich ausreichend bewegst. Das tut dem Körper gut, lenkt ab und lindert somit meistens auch die Beschwerden. Weil Sodbrennen auch durch Stress begünstigt wird, kann es hilfreich sein, verschiedene Entspannungsmethoden wie Yoga durchzuführen.
Achte außerdem auf deine Kleidung. Locker sollte sie sein und dich nicht einengen, da der Druck auf den Magen das Problem nur noch verstärkt.
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